BERNER Branchenbarometer: Gute Stimmung in Italien und Frankreich, deutsche und österreichische Bau-Profis weniger optimistisch

Eine Branche, viele Gesichter: Während die Stimmung bei italienischen und französischen Bau-Profis gut ist, blickt man in deutschen und österreichischen Betrieben trotz weiterhin solider Auftragslage deutlich pessimistischer nach vorne. Das zeigt das aktuelle Branchenbarometer der Berner Group. Der B2B-Großhändler hat dazu länderübergreifend 3.600 Entscheider aus verschiedenen Gewerken des Bauhandwerks befragt.

BERNER Branchenbarometer: Gute Stimmung in Italien und Frankreich, deutsche und österreichische Bau-Profis weniger optimistisch Berner Group
BERNER Branchenbarometer: Gute Stimmung in Italien und Frankreich, deutsche und österreichische Bau-Profis weniger optimistisch

„Das Handwerk insgesamt hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Speziell im Baubereich sehen wir dennoch ein solides Stimmungsbild. Die Branche wächst weiter auf hohem Niveau, aber nicht mehr in allen Gewerken so stark wie bisher“, fasst Thomas Eikel, zuständiger Leiter des Construction-Segments bei der Berner Group, ein zentrales Ergebnis des Branchenbarometers zusammen. „Über alle Befragten haben 31% der Bau-Profis berichtet, dass sie in der ersten Hälfte des laufenden Kalenderjahres ein besseres oder sogar viel besseres Geschäft hatten als in den sechs Monaten davor.“ Im Ländervergleich gibt es dabei allerdings deutliche Unterschiede.

„Im deutschen Baugewerbe hat sich die Stimmung bereits seit November 2021 zunehmend eingetrübt“, berichtet Thomas Eikel. „Dieser Trend hat sich im ersten Halbjahr 2022 fortgesetzt.“ Entsprechend beurteilt in Deutschland gerade einmal jeder vierte Betrieb den Geschäftsverlauf in der ersten Hälfte des Kalenderjahres positiv. Gleiches gilt für Österreich. Im Nachbarland hat vor allem der Krieg in der Ukraine zu einem nachhaltigen Stimmungseinbruch geführt. Auch in Frankreich verzeichnet das BERNER Branchenbarometer für März / April einen deutlichen Stimmungsknick, dieser hat sich aber schon im Mai korrigiert. Seitdem geht es wieder aufwärts. Inzwischen blickt das Gros der französischen Bau-Profis zuversichtlich in die Zukunft: Knapp zwei Drittel der Betriebe erwarten in der zweiten Jahreshälfte mehr Aufträge, nur gut jeder Zehnte befürchtet eine Verschlechterung.

Eitel Sonnenschein herrscht insbesondere in Italien. Dort äußern sich mit rund 50% fast doppelt so viele Baubetriebe wie in Deutschland und Österreich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung des bisherigen Jahres. „Maßgeblichen Anteil daran hat sicherlich der ‚Superbonus 110‘, der in Italien die Renovierung von Häusern für Besitzer und Bauherren sehr attraktiv macht“, erklärt Thomas Eikel. „Das staatlich geförderte Programm läuft nach derzeitigem Stand voraussichtlich noch bis Ende 2022.“ Und das sorgt für kräftigen Rückenwind. So sind 27% der italienischen Bau-Profis davon überzeugt, dass sie in den nächsten sechs Monaten ein Umsatzplus erzielen können. Lediglich 8% rechnen mit weniger Arbeit.

SHK boomt, Energiesparen über Gebäudehülle weiter im Trend
Aufschlussreiche Ergebnisse liefert das BERNER Branchenbarometer auch mit Blick auf die verschiedenen Gewerke. Holz- und Fensterbauer konnten sich in den vergangenen Jahren über eine gute Auftragslage freuen. „Das Niveau bleibt auch hoch, zumal gerade das Thema energetische Sanierung der Gebäudehülle, das heißt unter anderem von Fenstern und Dächern, weiterhin eine große Rolle spielen wird“, analysiert Thomas Eikel. „Trotzdem liegt die Erwartung dieser Gewerke circa 3% unter den Höchstwerten im Q3/Q4 2021. Kurzfristig sehen wir in den untersuchten Märkten somit eher eine leicht stagnierende Nachfrage.“

Bauinstallateure wiederum zeichnen in Summe ein sehr viel positiveres Bild, als es die Stimmungslage der Bauunternehmer vermuten lassen würde. Im Hochbau hinterlassen höhere Materialkosten, volatile Preise, knappe Ressourcen und andere Faktoren deutliche Spuren. „Betriebe, die auf diesem Gebiet tätig sind, beklagen immer häufiger eine allgemeine Verunsicherung und die Verschiebung von Bauprojekten“, betont Thomas Eikel. „Ein Viertel der Entscheider in Deutschland, Österreich und Frankreich befürchtet hier folglich auch eine schlechtere Auftragslage in den nächsten sechs Monaten.“

Besonders stark ist der Optimismus in der Division Metall mit dem Fokus auf Sanitär-Heizung-Klima. Länderübergreifend befinden sich die Handwerksbetriebe in diesem Bereich seit Mai – trotz negativer Rahmenbedingungen wie Fachkräftemangel oder international gestörter Lieferketten – im Stimmungshoch. „Die positive Entwicklung ist sehr wahrscheinlich gekoppelt an die geplanten Vorhaben und die stark steigende Nachfrage nach energiesparsamen Alternativen bei Heiz-, Wärme-, Klima- und Lüftungssystemen“, so Experte Thomas Eikel.

Berner Group startet gut ins Wirtschaftsjahr 2022/23
Dass das Bauhandwerk insgesamt nach wie vor gut zu tun hat, merkt auch die Berner Group. Trotz ambitionierter Wachstumsziele ist der B2B-Großhändler solide in das neue Wirtschaftsjahr gestartet. Im Kerngeschäft Omnichannel-Trading, zu dem das Construction-Segment gehört, liegt das Unternehmen aktuell mehr als 5% über den Vorjahreswerten. Alle drei Regionen tragen zum Umsatzwachstum bei. Die Region Süd-Ost mit Italien an der Spitze bestätigt dabei die im Branchenbarometer gemessene Erfolgsstimmung durch die größte Dynamik.

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